Empfehlenswerte Hardware-Setups zum Singen auf Smule

Möglicherweise bist Du auf dieser Seite gelandet, da Du festgestellt hast, dass es ein durchaus komplexes Unterfangen werden kann, bei Smule eine möglichst professionelle Klangqualität für die eigene Stimme zu erzeugen. Das Betreiben von externer Hardware wie beispielsweise eines professionellen Gesangsmikrofons mit zugehörigem passenden Audio-Interface kann technisch ein schwieriges Unterfangen sein. Auch Smule steht hier vor einer unglaublichen Herausforderung: Smartphones auf dem Markt verwenden unterschiedliche Soundchips mit verschiedenen A/D Wandlern. Zudem gibt es unterschiedliche Anschlüsse mit noch dazu identischen Anschlüssen, aber unterschiedlicher Pin-Belegung.

Ich habe hierzu unterschiedliche Audio-Interfaces, Mischpulte und Mikrofone unter die Lupe genommen. Welche Ausrüstungen sich zum Singen auf Smule eignen und welche Erfahrungen ich damit gesammelt habe, erfahrt ihr auf dieser Seite. Gerade Nutzer, die vor einer Kaufentscheidung stehen, sich möglicherweise ein neues Smartphone oder Tablet zulegen möchten, sollen hier hoffentlich wertvolle Informationen finden, welche Hardware auch tatsächlich für Smule geeignet ist. Aus diesem Grund stelle ich hier Hardware-Varianten vor, die sich bei Tests als geeignet erwiesen haben, um in hochwertiger Soundqualität auf Smule zu singen, und sich für den Anschluss eines professionellen Gesangsmikrofons ohne größere technische Komplikationen eignen.

Empfehlenswerte Hardware-Variante: Das iPhone als Smartphone zum Singen auf Smule

Solltet ihr euch derzeit überlegen, euch insbesondere für das Singen auf Smule ein neues Smartphone zuzulegen, seid euch bitte vorab bewusst: Smule wurde ursprünglich für iOS entwickelt und später auf Android portiert. Die Eigenschaften des iPhones haben sich glücklicherweise sehr gut für das Einsingen von Echtzeit-Musik geeignet. Zudem sind die Soundchips der iPhones optimal für eine verzögerungsfreie Echtzeit-Wiedergabe, was dem Singerlebnis ebenfalls zugutekommt. Das bedeutet, alles, was ihr sprecht, kann vom Soundchip unmittelbar verarbeitet und wiedergegeben werden. Bei den mir bekannten Android-Geräten entsteht hier jeweils eine signifikante Verzögerung von mehreren zig oder hundert Millisekunden, die einen unerwünschten Nachhall erzeugt. Auf dem iPhone gibt es dieses Problem nicht. Die Soundchips vieler Geräte sind ausschließlich auf Sprachqualität beim Telefonieren ausgelegt, da dies für gewöhnlich der Hauptanwendungsfall einer Soundeingabe auf Smartphones ist. Die Klangeigenschaften des iPhone-Soundchips eignen sich jedoch auch hervorragend für Gesangsaufnahmen. Zudem erzeugt bereits das beiliegende originale Headset einen ziemlich guten Audioklang.

Möchtet ihr auf einem iPhone ein externes Mikrofon betreiben, ist dies am besten über ein analoges Audio-Interface möglich. Die besten Erfahrungen für den Direktanschluss eines professionellen Mikrofons habe ich hier mit dem iRig Pre gesammelt. Alternativ eignet sich auch das nahezu baugleiche Helicon Go Vocal. Habt ihr vor, das Mikrofon nicht direkt, sondern über ein Mischpult zu betreiben, ist dies mit dem Tascam iXZ möglich. Durch die Eigenschaften des Tascam iXZ Vorverstärkers war die Klangqualität des Tascam iXZ in den Tests bei einem direkt angeschlossenen Mikrofons unter der Qualität von iRig Pre oder Helicon Go Vocal. Mit einem vorgeschalteten Mischpult, das einen eigenen Vorverstärker integriert hat, sowie einen eigenen Compressor zur Dynamikverarbeitung - hier ist das Yamaha AG 06 meine persönliche erste Wahl - lag die Klangqualität jedoch deutlich über iRig Pre und Helicon Go Vocal. Bei dieser Lösung wird das Mikrofon in einen der XLR-Anschlüsse des Mischpults gesteckt und der linke Main-Ausgang des Mischpults in das Tascam iXZ Audio-Interface geführt. Am Tascam iXZ Audio-Interface wird der Kopfhörer angeschlossen (nicht am Mischpult!). Das Tascam iXZ wird dann ans iPhone angesteckt. Neuere iPhones, die ausschließlich einen Lightning Anschluss besitzen und keinen Klinkenanschluss mehr, benötigen einen Adapter von Klinke auf Lightning. Ein analoges Audio-Interface ist relativ preisgünstig, verwendet den integrierten Soundchip des iPhones weiter und ist noch dazu sehr gut kompatibel zu Smule, da es sich für Smule nicht anders verhält als würde man ein originales iPhone-Headset daran anschließen, nur dass man stattdessen einen höherwertigen Klang eines professionellen Mikrofons dabei einspeist. Nachteil ist, dass Audio-Interfaces für die mobile Verwendung konzipiert sind und daher jede Variante Batterien benötigt. Aktuell gibt es kein analoges Audio-Interface, das per Netzteil betrieben werden kann. Es gibt von den angesprochenen Audio-Interfaces zwar Pro oder HD-Varianten - dabei handelt es sich aber um digitale Audio-Interfaces, die sich unter Smule nicht so kompatibel verhalten, wie die analoge Variante, dass es insbesondere bei Smule Updates häufiger zu Problemen kommt als bei den einfachen analogen Lösungen.

Wie wird das Mikrofon und Audio-Interface an das iPhone angeschlossen?

Sofern ihr kein Mischpult verwendet, wird das XLR-Mikrofon mittels XLR-Mikrofonkabel an das iRig Pre oder Helicon Go Vocal angeschlossen. Das iRig Pre beziehungsweise das Helicon Go Vocal muss über 9V Batterien mit Strom versorgt werden.

Verwendet ihr ein Mischpult, wird das XLR-Mikrofon mit einem XLR-Mikrofonkabel an das Mischpult angesteckt. Das Mischpult wird dann über den linken Main-Ausgang mit einem Instrumentenkabel (große Klinke auf große Klinke) mit dem Tascam iXZ verbunden. Das Tascam iXZ muss über AA Batterien oder am besten mit wiederaufladbaren AA Akkus mit Strom versorgt werden.

Über den bereits vorher erwähnten Adapter von Klinke auf Lightning kann der Klinkenausgang des analogen Audio-Interfaces (sowohl iRig Pre, Helicon Go Vocal als auch Tascam iXZ) in die Lightning Buchse des iPhones gesteckt werden.

Eure Kopfhörer steckt ihr immer - auch bei Verwendung eines Mischpults - direkt ans Audio-Interface an.

Als professionelles Gesangsmikrofon kann jedes beliebige XLR-Mikrofon, beispielsweise das Rode NT-1A oder das Sennheiser E945 verwendet werden. USB-Mikrofone werden nicht unterstützt.

Empfehlenswerte Hardware-Variante: Das iPad Air oder iPad Mini als Tablet zum Singen auf Smule

Nun hat das iPhone leider den Nachteil, dass das Singen möglicherweise auf dem verhältnismäßig kleinen Display nicht für jedermann ideal erscheint. Einige haben sich vermutlich erst ein neues Smartphone zugelegt, mit dem sie im Alltag recht glücklich und zufrieden sind und nicht jeder möchte im Alltag ein iPhone verwenden. Wer versucht hat, erfolglos ein professionelles Mikrofon an sein Smartphone anzuschließen und eines betreiben möchte, sollte daher möglicherweise für die Verwendung von Smule ein iPad Air oder iPad Mini in Erwägung ziehen.

Nun ist es so, dass der Soundchip des iPads zwar latenzfrei arbeitet, aber von den Equalizer-Gesangseigenschaften nicht so gut zum Singen geeignet ist wie der Soundchip des iPhones. Aus diesem Grunde empfehle ich für die Verwendung auf dem iPad Air beziehungsweise iPad Mini, statt eines analogen Audio-Interfaces den Einsatz eines digitalen Audio-Interfaces vorzuziehen. Solange einem ein XLR-Anschluss für ein Mikrofon benötigt und kein Mischpult verwenden möchte, hat sich das Steinberg UR12 als eine derzeit sehr gut kompatible Lösung erwiesen. An das Steinberg UR12 muss ein Apple Camera Kit angeschlossen werden, um von USB auf Lightning wandeln. Verwendet bitte keine billigen Drittanbieter-Kabel. Die Adapter von Drittanbietern werden in der Regel von iOS-Systemupdates ausgeschlossen und würden nach einem späteren iOS-Update nicht mehr funktionieren, sodass ihr nur kurzfristig daran Freude hättet. Es gibt digitalen Audio-Interfaces wie das Steinberg UR22, das mehrere Mikrofon-Anschlüsse bietet. Leider wird von Smule hier nur der erste Kanal ausgewertet. Allerdings hat es den Vorteil eines kombinierten XLR- und Klinkeneingangs, so dass beide Mikrofon-Typen angeschlossen werden können sowie ein Mischpult vorgeschaltet. Wenn ihr zu zweit singen wollt, müsst ihr zwangsläufig ein Mischpult verwenden und den Main-Ausgang des Mischpults in das Audio-Interface anschließen und am besten das UR22 verwenden. Andere Steinberg UR-Varianten außer dem UR12 und UR22 wie beispielsweise das UR242 waren im Test mit der aktuellen Smule-Version grundsätzlich inkompatibel und von ihrem Schaltweg ungeeignet.

Wie wird das Mikrofon und Audio-Interface an das iPad Air oder iPad Mini Tablet angeschlossen?

Das Mikrofon wird über ein XLR-Mikrofonkabel an das Audio-Interface angeschlossen. Wird ein Mischpult verwendet, wird das Mikrofon mit diesem Kabel in das Mischpult anstelle des Audio-Interfaces gesteckt. Sofern ihr ein Mischpult verwendet, wird dessen linker Main-Ausgang über ein Instrumentenkabel (große Klinke auf große Klinke) mit dem Audio-Interface verbunden. Eure Kopfhörer werden über einen Klinkenadapter immer in die vorgesehene Buchse des Audio-Interface gesteckt (und nicht in das Mischpult). Das bereits erwähnte Apple Camera Kit wird verwendet, um das beiliegende USB-Verbindungskabel in die Lightning-Buchse des iPad Air beziehungsweise iPad Minis zu stecken. (Apple iPad Pros habe ich nicht getestet, verwenden eine USB-C Buchse und benötigen einen anderen Adapter.) Das Steinberg UR22 sowie das Yamaha AG Mischpult werden über ein herkömmliches Android Micro USB-Ladekabel mit Strom versorgt.

Als professionelles Gesangsmikrofon kann beispielsweise das Rode NT-1A verwendet werden, das Sennheiser E945 oder ein beliebiges anderes XLR-Mikrofon. USB-Mikrofone werden nicht unterstützt. Die meisten Mikrofonbuchsen an digitalen Audio-Interfaces - so wie beim Steinberg UR12 - sind Doppelbuchsen, in die sowohl XLR-Kabel als auch Klinkenkabel als Mikrofonkabel angeschlossen werden können. Beachtet, dass Mikrofone wie das Rode NT-1A, die +48V Phantomspannung benötigen, immer zwingend per XLR-Anschluss angeschlossen werden müssen, damit sie mit Strom versorgt werden. Zudem muss der +48V Schalter für die Phantomspannung aktiviert sein.

Inkompatibilitäten auf Android Smartphones und Tablets

Viele Nutzer berichten mir über meine Webseite über unterschiedlichste Inkompatibilitäten von Android Smartphones und Tablets beim Anschluss externer Hardware. Die mir bekannten Soundchips, die aktuell in Android Geräten (mit Ausnahme von Samsung Note 8 und 9?) verbaut werden, unterstützen meinen Informationen zufolge kein latenzfreies Gesangsmonitoring. Das heißt, es ist nicht möglich, die eigene Stimme authentisch während des Singens ohne eine Verzögerung zu hören, wie sie später auf der Aufnahme klingt, wie das aktuell auf iOS-Geräten möglich ist. Aus diesem Grunde findet sich hier auch keine Empfehlung für Android Smartphones oder Tablets.

Solltet ihr auf dieses Feature verzichten können und ihr ohnehin ausschließlich mit originalem Headset singt, spricht auch nichts gegen die Verwendung einer Android-Hardware. Für alle anderen heißt es ausprobieren. Leider habe ich kein Muster gefunden, welches Gerät mit welchem Audio-Interface gut funktioniert. Selbst bei identischem Hersteller kann das Nachfolgemodell schon wieder anderen Inkompatibilitäten unterliegen. Auf einigen Android-Geräten (Samsung Smartphones, Samsung Tablets) war es möglich, ein analoges Audio-Interface wie das iRig Pre oder Helicon Go Vocal zu betreiben. Während des Singens hört ihr hier euch jedoch nicht selbst. Beim Verwenden digitaler Interfaces, die nicht den integrierten Soundchip des Android-Geräts, sondern einen eigenen Soundchip verwenden wie das Steinberg UR12 und das Focusrite Scarlett fabrizierten in meinen eigenen Tests leider unerwünschte Störgeräusche / Störeffekte. Einigen Nutzern ist es auch gelungen mittels Y-Splitterkabel ein Mischpult ohne Verwendung eines Audio-Interfaces direkt anzuschließen. Bei anderen Nutzern gelang dies jedoch abhängig vom verwendeten Android-Gerät nicht.

Hast Du eigene Erfahrungen zu Audio-Interfaces mit Deinem Smartphone oder Tablet gesammelt?

Falls Du selbst bestimmte Audio-Interfaces unter Android testest oder hierzu andere Informationen besitzt und ein bestimmtes Android-Setup nutzt und damit eine gute Gesangsqualität erzeugst und im Idealfall auch Deine eigene Stimme beim Singen hörst, gib mir bitte unbedingt auf der Unterseite Erfahrungen zur Kompatibilität von Audio-Interfaces für Smule unter Android und iOS Bescheid. Es gibt sehr viele Sänger, die an einer passenden kompatiblen Lösung für Android interessiert sind, die ich auf dieser Seite gerne ebenfalls präsentieren möchte.

Weitere Fragen?

Bitte wäge auch ab, dass die Anschaffung technischer Produkte die Komplexität Deines Gesamtsetups erhöht und Du zu erwartenden Herausforderungen gewachsen bist! Erweitere Dein Setup immer nur dann, wenn Du mit dem bereits vorhandenen Setup alle technischen Probleme gelöst hast.

Hat der Artikel nicht alle Fragen beantwortet, kannst Du mich auch gerne kontaktieren.

*Auf dieser Seite gebe ich meine persönlich gesammelten Erfahrungen mit meinen eigenen individuellen Erfahrungswerten weiter. Werden darin Artikel wie beispielsweise technisches Equipment vorgestellt, handelt es sich hierbei um kein Sponsoring seitens der Hersteller. Dennoch behalte ich es mir vor, Affiliate-Werbelinks zu Shoppingseiten setzen. Im Falle von Produktverkäufen auf der verlinkten Webseite erhält der Webseiten-Betreiber eine kleine Provision - natürlich ohne dass der Artikel für den Käufer dadurch teuerer wird. Affiliate-Werbelinks sind mit einem entsprechenden Hinweiszeichen * versehen.


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